Dong Hoi -> Hue

Als wir Tam trafen, war das ein großer Zufall. Auf der Suche nach etwas, das unsere hungrigen Bäucher beruhigen sollte, sahen wir es. Eine kleine Küche, die ihre vietnamesischen Gerichte noch original getreu machten und nicht schon nach modernem westlichen Resraurant aussah. Tam und seine Frau stammen aus Dong Hoi und führen, seit sie in Rente sind, ein kleines Restaurant. Er war 1988-1990 in Deutschland tätig. Von diesen Zeiten erzählt er gerne. Am liebsten und so gut es geht auf Deutsch und sonst auf Englisch. Er lädt uns direkt für den nächsten Tag zum Mittagessen ein.


Beim Mittagessen erzählt er uns von Hue. Wir hatten das Ziel sowieso als nächstes ausgeguckt, da wir dort Joanie und Jeremy wieder treffen würden. Hue soll toll sein. Man bekommt dort alles! Musikinstrumente, Kleider, Schuhe und KNIFFEL!

Das Taxi holt uns pünktlich 7:10 Uhr vom Hotel ab. Heute sind wir nicht so knapp dran! Ein mittlerweile gewohntes Bild erwartet uns. Ein Zug voller Vietnamesen starrt uns an. Ernste Mienen, verschlafene Gesichter, was machen die Touristen hier? Der erste Eindruck bleibt nur kurz. Nähert man sich seinem Platz strahlen einen doch einige der ernsten Mienen an. "Helloooo" tönt es von allen Seiten. Dort wird einem wieder bewusst, es ist 8:00 Uhr morgens, die Menschen im Zug sind teilweise die Nacht durchgefahren. In keinem Zug in Deutschland oder der Schweiz wird man morgens um diese Zeit nett empfangen. Nach spätestens einer Stunde haben die Kinder im Zug um uns herum bemerkt dass es hier etwas Neues zu Entdecken gibt. Immer wieder hört man ein Elternteil etwas rufen das so klingt wie:"Kevin, lass die beiden doch jetzt mal in Ruhe!" Das Zeigewörterbuch ist der Renner! Wir üben gemeinsam deutsche Wörter. Auto - JOUDO - Auttto - OUTO - Kuh - KOH - Fisch - PIPH - Fischhhhh - PHIPHS Wir liegen halb auf dem Boden vor lachen. Der kleine Vietnamese und ich. So macht Zugfahren Spaß!

Abgemacht war, dass wir abgeholt werden. Wir dachten, das ist der ultimative Trick gegen das Gestürme der Taxifahrer, wenn man aus dem Zug aussteigt. Das Orchid Hotel bot uns an einen Fahrer zu schicken, der uns zum Hotel bringen sollte. So gut, so einfach! In der Praxis klappte dieser Trick nicht ganz. Wir kamen an, gingen aus dem Bahnhofsgebäude raus und wussten, da steht das Schild mit: Mrs Anne Block. Taxifahrer überall, nur dieses blöde Schild nicht! Die Befoerderungsdienstler liessen uns nicht in Ruhe, weil wir ja immer noch vor dem Eingang standen und verunsichert nach irgendetwas suchten. DEM SCHILD. Normalerweise war unsere Taktik so schnell wie möglich durch das Gedränge und weg vom Bahnhof und von dort aus schauen wie man weiter kommt. Nur könnten wir dem Gedränge nicht entfliehen, weil das Hotel uns ja vor dem Bahnhof abholen sollte.

Nach dem 100ten Mal: NO TAXI! NO WE DON'T NEED A TAXI!!" War es uns zuviel. Alte Taktik. Hotel anrufen. Ok, der Pickup-Dienst war unterwegs. Zurück vor den Bahnhof, zurück zu den Hyänen. Immer noch die Gleichen! Immer noch hatten sie nicht verstanden, dass WIR KEIN VERFLUCHTES SCH....Entschuldigung! Kein Taxi brauchen. Ehrlich gesagt, sind doch immer wieder Taxifahrer unter der Masse, die die Situation begreifen und mit einem Lachend da stehen. Wenn man es nicht selbst schon erlebt hat, kann man es sich kaum vorstellen. Der Typ vom Hotel war mittlerweile mit dem Moped angekommen und sagt schnell einem Freund, dass er uns mit seinem Privatauto fahren könnte. Der schaut uns an und meint: 50.000 VDN! Nice try, netter Versuch! Also schnappen wir unseren Rucksack, bedanken uns und gehen, denn die Fahrt sollte nach dem, was das Hotel sagte, umsonst sein. 
Die Meute schaut uns verblüfft nach.

Wir laufen 15 Minuten Richtung Hotel und nehmen das nächste grüne Taxi.
Das Hotel ist wirklich klasse. Es wird hier alles für einen gemacht. Da sind wir aber wieder an dem Punkt: was für den einen Klasse ist, ist für den anderen umständlich und seltsam. Wir hatten bisher keines der teureren Hotels, aber das Frühstücksbüffet aus der Beschreibung hatte uns so angemacht, dass wir das nehmen wollten. Mit dem Eifer, alles für den Gast Recht zu machen, werden wir 2 Naechte zurecht kommen müssen. :-)

Tagsüber ging es dann in die "Verbotene Stadt". Auf dem Nachhauseweg wurden leckere vietnamesische Teigtaschen gegessen. Am Abend trafen wir uns zum Essen und KNIFFELN mit Jeremy und Joanie. Hoffen wir, dass der Kopf vom ganzen Bier nicht Brummen wird!

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Kommentare: 2
  • #1

    Helga Schwinning (Freitag, 17 Oktober 2014 09:00)

    Hey,schöne Lotusblüte mit Ihrem alten Boy,werde versuchen , auch so ein romantisches Gebilde auf dem Bett zustande zu bringen, wenn Ihr mal wieder bei uns übernachtet! Das Motorradbild zeigt mal wieder, was braucht man ein Auto zum transportieren ! Gruß aus dem Schwarzwald, Eure Helga.

  • #2

    carola (Montag, 20 Oktober 2014 15:36)

    Hallo Ihr
    der Kleine ist ja süß. bin gespannt, was der Sprachunterricht gebracht hat...
    carola